Destination South, 1. Etappe, Luzern

 

Unterwegs abseits der Kapellbrücke
Luzern kennt wohl jeder, der irgendwann einmal die Schweiz besucht hat. Klar – mindestens einmal im Leben sollte man über die Kapellbrücke von der Alt- in die Neustadt spaziert sein, das KKL aus der Nähe betrachtet und die Geschichte des Löwendenkmals nachgelesen haben oder mit dem historischen Dampfschiff durch das Luzerner Seebecken getuckert sein. Doch die Stadt hat viel mehr zu bieten als die bekannten Sehenswürdigkeiten. Kommt mit und lernt das andere Luzern kennen.

Stadtbummeln wie die Luzerner
Ausgangspunkt ist der schillernde Carlton Tivoli Tennisclub. Der stilvolle Pavillon und die herrliche Terrasse erinnern an die goldigen 1930er-Jahre, als auf diesem Platz Davis Cup-Partien ausgetragen wurden. Begleitet von zahlreichen Statuen und bunten Blumenbeeten führt der Weg weiter zum historischen Seebad. Während der Badesaison ist ein Besuch der 5er-Badi – wie die Luzerner sagen – selbst für Nichtschwimmer beinahe Pflicht. Das Bistro und die Bar sind erfrischend, der Ausblick auf den See phänomenal. Vorbei am Schweizerhofquai, einer Creperie, einer Gelateria und später am legendären Schiffrestaurant Willhelm Tell führt die Promenade zur Mündung der Reuss.

Der Bummel durch die Altstadt beginnt bei der Kapellbrücke, die selbst bei eingefleischten Luzerner das Herz höher schlägen lässt. Wer seinen Stadtbesuch auf einen Dienstag oder einem Samstag legt, hat Glück: beidseits der Reuss findet der Wochenmarkt statt. Angeblich der schönste der Schweiz. Am rechten Ufer entlang führt der Stadtbummel zu Friedlis Markthalle und ein paar Meter weiter zu Nils Hofer's Fischstand. Spätestens jetzt bedauert es jeder Tourist keine Küche zur Verfügung zu haben. Über die Rathaustreppe hoch und eintauchen in die faszinierende Altstadt. Fritschibrunnen, die Malereien am Restaurant Fritschi und Hotel des Balances – unbedingt auf die Dachterrasse – weiter entlang der Reuss zum Zöpfli. Hier lebt Geschichte, denn das Haus wurde 1600 erstmals in Urkunden erwähnt. Wer auf der Reussbrücke nach rechts schaut, sieht zwei weitere historische Bauwerke: das Nadelwehr und die Spreuerbrücke.

Statt direkt über den Reusssteg wieder Richtung See, lohnt sich ein Abstecher zur Franziskanerkirche. Rund um deren Vorplatz sind kleine, originelle Geschäfte voller grossartiger Handwerkskunst. Auch ein kurzer Blick in die Alte Suidtersche Apotheke lohnt sich. Dann geht's durch die Burgergasse zurück an die Reuss.

 

Für Seebären im Frotteemantel
Zugegeben, auch in Luzern gibt es Tage, an denen man im Reiseführer nach Museen sucht oder mit gesenktem Kopf von Boutique zu Boutique zu Café eilt. Nicht, dass dies in Luzern keinen Spass machen würde. Wer aber offen ist für das ganz abenteuerliche Erlebnis, der wagt sich bei diesem Wetter putzmunter auf den Vierwaldstättersee. Und zwar als Kapitän und zu allem Elend im Bademantel. Diejenigen die nun vermuten, die Luzerner würden zu skurrilen Ideen neigen, kennen ganz einfach das Saunaboot noch nicht.

Es nennt sich SSR1 und liegt im kleinen Hafen beim 4-Sterne-Seehotel Kastanienbaum, bietet Platz für bis zu sechs Wagemutige und ist kinderleicht zu steuern. Den kuschligen Bademantel und die wohligen Slippers kann man vorbestellen. Wer Hunger und Durst vorbeugen will, lässt sich vom Seehotel etwas Feines zusammenstellen. Das wär's dann auch schon. Motor starten, los tuckern und nach einem ruhigen Ankerplatz Ausschau halten. Sauna wir kommen! Noch ein heisser Tipp:  Wer schlau ist, heizt im Hafen schon ein, damit die Sauna auf Betriebstemperatur ist, wenn ihr euer Plätzchen für das unvergessliche Saunaabenteuer gefunden habt.

Information und Reservation: www.saunaboot.ch

Genuss à la Luzern
Mit Freunden ausgehen und in lockerer Runde etwas Feines essen, lieben die Luzerner. Wenn daraus eine beschwingte – manchmal auch eine leicht beschwipste – Party wird, erstaunt das kaum jemand. Geselligkeit gehört zu den Leuten hier, wie der Pilatus und der Bürgenstock zur Region. Kein Wunder also, findet man in Luzern da und dort einen herrlichen Leckerbissen. Ein leuchtendes Beispiel dafür.

Pura
Carola und Bettina waren viel unterwegs. Inspiriert von Menschen, Kulturen und Gerüchen sind sie mit einer faszinierenden Idee nach Luzern zurückgekehrt. Sie wollen ein Restaurant betreiben, das ausschliesslich vegane Gastronomie anbietet. Aus dem Plan wurde Realität: Pura. Das ungewöhnliche Restaurant findet man mitten in der Altstadt, auf halben Weg zwischen Kapellbrücke und Ratshaussteg. Mittags überrascht es seine Gäste mit wechselnden Menüs – immer zu finden auf Instagram und Facebook – und abends mit einer vielfältigen Auswahl an unterschiedlichen Gerichten. Alle Zutaten, welche die beiden Schwestern brauchen, stellen sie selbst her oder beziehen sie bei Produzenten aus der Region. Wer Samstags rechtzeitig aus den Federn kommt, sollte sich mal das Frühstück im Pura gönnen.

www.pura-luzern.ch

Zeitlos modisch
Ob im trendigen Bruchquartier, der Altstadt von Luzern oder in der Region: Polsterer, Glasmaler, Hutmacher, Schneider, Schreiner oder Chocolatier erfreuen sich grosser Beliebtheit. Entsprechend vielseitig ist das Angebot. Drei Beispiele, die einen spontanen Besuch wert sind.

LU Couture
Spaziert man von Schwanenplatz der Seepromenade entlang hinauf bis zum Schiffrestaurant Willhelm Tell und überquert danach links das Schweizerhofquai erreicht man die Alpenstrasse 4. Im 1. Stock befindet sich der Showroom eines Modeateliers der ganz überraschenden Sorte. LU Couture setzt sich dafür ein, dass die alte Tradition des Schneiderhandwerks erhalten bleibt. Mit rund 30 Auszubildenden zum Bekleidungsgestalter EFZ werden die Modekollektionen entworfen und in der eigenen Manufaktur genäht. Wie spielerisch sich kreatives Schaffen und faire Produktion kombinieren lassen, weiss, wer sich schon mal im Showroom umgesehen hat. LU Couture schneidert auch auf Mass oder ändert ein Lieblingsstück. Dabei unterstützen erfahrene Designerinnen und Designer ebenso wie bei der Wahl eines Modells aus der eigenen Haute Couture-Kollektion.

www.lu-couture.ch

Wirz & Weli Welten
Prisca Zehnders Geschäft ist zwar in Stans. Doch ein kurzer Abstecher dorthin lohnt sich in jedem Fall und lässt sich zudem mit anderen Ausflügen prima verbinden. Die Liebe zum Detail im Geschäft der Innendesignerin lässt keine Zweifel offen, dass hier ein Profi mit voller Leidenschaft am Werk ist. Von Accessoires und Möbeln aus eigener Produktion bis hin zu Gemälden internationaler Künstler: Kein Objekt ist zufällig aufgestellt, sondern schmiegt sich wunderbar in das Ladenkonzept ein. Kein Wunder, dass Prisca Zehnder für private und öffentliche Auftraggeber Raumkonzepte kreiert und umsetzt. Wer beim Einrichten, Anziehen und Geniessen auf Stil, Qualität und eine Prise Ethno setzt, ist bei Wirz & Weli Welten an der richtigen Adresse.

www.wirzundweli.ch

 

Carolines Hüte & Mützen
Ein Besuch der Hofkirche St. Leodegar – übrigens benannt nach dem Schutzheiligen der Stadt – mit ihrem mystischen Stiftsschatz empfiehlt wohl jeder Reiseführer. Auf dem Weg dorthin oder zurück in die Altstadt, könnte es sein, dass der Blick an einem farbenfrohen Schaufenster hängen bleibt. Es ist die Auslage von Carolines Hutladen. Ein kurzer Abstecher in den Laden ist ein Muss. Getreu ihrem Motto «Alle Leute können Hüte tragen» erkennt die Hutmacherin mit spielender Leichtigkeit, welcher Hut zu einem passt. Passt erstaunlicherweise kein Modell, fertigt ihn Caroline Felber nach den individuellen Vorstellungen an. Denn zum Laden gehört eine eigene Hutmacherei in der die Inhaberin jede noch so ausgefallene Idee in ein kunstvolles Hutobjekt verwandelt. Nebenbei erwähnt, ihre Werkstatt ist die älteste und grösste der Schweiz.


www.huete.ch

Das Ziel der nächsten Etappe ist Andermatt. Für viele ein unspektakulärer Ort. Für uns eine Reise wert. Komm mit und folge uns auf Facebook und Instagram.

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